Venus - Regulus Konjunktion

4. 10. 1996, Mistelbach

Mit Morgenhimmel Beobachtungen ist es so eine Sache: lohnt es überhaupt, passt das Wetter? Wahnsinnig erpicht bin ich nicht drauf. Aber: eine Konjunktion zwischen Venus und Regulus, das wäre sicher sehenswert. Überhaupt, wenn Venus im engsten Abstand nur 12 Bogenminuten südlich an Regulus vorbeizog. Also, es kam wie es kommen musste, der Wecker war gestellt, und holte mich aus den Federn. Sofort zum Fenster, rausgucken, was ist los? Da strahlte mir Sirius entgegen. Trotz Mond im letzten Viertel war auch Orion fesch da mitsamt Schwertgehänge! Na dann!

Um 5:30 Uhr (MESZ) war ich an meinem Beobachtungsplatz auf dem Hügel östlich von Mistelbach. Eigentlich eine Hochfläche, aber relativ wellig, mit einigen Kuppen, die eigene Namen tragen, wie Schneiderberg, oder Trausnitzer, die höchste Erhebung. Ich hatte kein Teleskop mit, nur den 7x50 Fujinon. Alles war vom Tau patschnass, es gab keinen Wind, total ruhig. Der Mond stand in den Zwillingen, dennoch, am Nordhimmel an die 5 mag freisichtig!

Das Sternbild Löwe mit freiem Auge: Dort wo Regulus steht, ein "Knaller", ein ordentlicher. Venus überstrahlte Regulus, so dass man nur ein Objekt wahrnahm. Mit dem 7x50 Fernglas konnte ich sehr wohl Venus und Regulus  getrennt sehen.

Zwischen Löwe und Krebs stand Mars, deutlich rötlich, an Helligkeit etwa gleich wie Kastor bzw. Pollux. Ab 5:40 Uhr (MESZ) konnte ich Merkur, noch deutlich rötlich gefärbt, mit etwas Mühe schon freisichtig im Horizontdunst erkennen. Gegen 6 Uhr verblasste Venus langsam am heller werdenden Dämmerungshimmel. Somit verlor sie an Glanz, und so konnte ich nun Regulus auch daneben mit freiem Auge erkennen, relativ leicht sogar. Merkur hatte sich aus dem Horizontdunst befreit, war nun als "heller Stern" nicht zu übersehen. Gegen 6:15 Uhr (MESZ) war Merkur am heller werdenden Himmel schon wieder schwieriger zu erkennen. Ich beendete meine Beobachtung um 6:20 Uhr.

Nach Sonnenaufgang dampften die Wiesen, es bildete sich dichter Bodennebel aus. Der Nebel löste sich gegen Mittag auf, der 4. Oktober war der letzte sonnige Tag vor einer nahenden Schlechtwetterfront.

Howdii