Der Hochwechsel die Reise nicht wert, der Brentenriegel schon

1. 7. 1994, Sieggraben

Eigentlich sollte man mit der Höhe dem Dunst entfliehen können. Der Hochwechsel ist immerhin etwas über 1700 Meter hoch, da sollte doch wo ein Beobachtungsplatz zu finden sein. Das wollte ich einmal testen. Am 1. 7. war es soweit, ich war schon in der Dämmerung oben. Irgendwie konnte ich mich aber nicht für einen Stellpaltz entscheiden, es gefiel mir nicht recht. Die Nacht brach langsam herein, doch dunstig, im Süden der Himmel total zu. Wetterleuchten, eine Gewitterfront irgendwo viel weiter südlich. Im Zenitraum kam ich auch grad nur an 5 mag heran. Also, zu einem Aufbau des Teleskops konnte ich mich nicht entscheiden. Vielmehr setzte ich mich ins Auto, um einen anderen Beobachtungsplatz anzusteuern, den Brentenriegel.

Die Fahrerei in der Nacht hat schon 1.5 Stunden gekostet. Um 0:30 MESZ war ich am Ziel. Aber, welch ein Unterschied! Hier ein ganz anderer Himmel. Jetzt gab es kein Halten, raus mit den Sachen, und das Teleskop, mein 6" f/10 Mak, aufbauen. Im Süden war der Schütze gut zu sehen, die Milchstraßenwolken großartig. Allerdings war es hier leicht windig, und wie sich noch herausstellen sollte, das Seeing nicht gut.

M8, mit OIII Filter war die Form schön erkennbar.

M20, ohne Filter, die Dreiteilung konnte ich nicht ausnehmen, vielleicht hätte ich höher vergrößern sollen.

M25, nicht sicher ob es wirklich M25 war, aber ein heller offener Haufen, im Sucher schon auffällig.

M22, im Sucher drüber gestolpert, ein Kugelhaufen.

M57, mit OIII Filter nett, aber ohne auch kaum schlechter zu sehen.

M27, die Hantelform war mit OIII Filter viel deutlicher zu sehen.

NGC 6960, der "Feuervoglel", Teil des Cirrus Nebels, war mit OIII Filter schwach erkennbar. Es war dies meine erste Beobachtung dieses Objekts.

NGC 6992, der östliche Teil des Cirrus Nebels, war ohne OIII Filter fast nicht sichtbar.

NGC 7000, den Noramerika Nebel sah ich zum erstenmal, und zwar mit dem 7x50 Fernglas, und dem OIII Filter davor!

M13, Saturn und M31 bildeten den Abspann nach Mondaufgang um etwa 1 Uhr MESZ.

Jedenfalls, der Standortwechsel hat sich ausgezahlt. Auf dem Hochwechsel wäre nur der Zenitraum halbwegs brauchbar gewesen.

Howdii